Spagat Einfühlsamkeit und für seine Überzeugungen einstehen

Jeder Vegetarier muss täglich mindestens einen Spagat üben: Den Spagat zwischen einfühlsamer Kommunikation und dem Einstehen für seine Überzeugungen. Immer wieder muss ich überlegen: Soll ich etwas sagen? Soll ich Menschen darauf hinweisen, dass der Verzehr von Fleisch Lebewesen umbringt? Dass auch der Verzehr von Milch nicht so harmlos ist? Wenn ich aber ständig das sage, mache ich mich unbeliebt und keiner hört mir zu. Wenn ich nichts sage, werde ich da meiner Verantwortung gerecht? Es heißt man soll den Mittelweg gehen. Aber gibt es hier einen Mittelweg? Es bleibt immer ein Spagat. Wie löst du ihn?

Ein Gedanke zu „Spagat Einfühlsamkeit und für seine Überzeugungen einstehen

  1. Jasmin Altenbach

    Hallo, ich schweige, wenn es mir sinnlos erscheint, es gibt Menschen, da kann man soviel argumentieren wie man will, die bleiben bei dem was sie kennen und gewohnt sind. Werde ich auf mein veganes Leben angesprochen oder macht mal wieder jemand Scherze auf meine Kosten oder gibt anderweitige Dämlichkeiten zum Thema ab, dann argumentiere ich sachlich, bis das Thema als beendet erklärt wird, weil ja jeder so leben können soll, wie er will. Diese Behauptung stelle ich dann noch mal in Frage (anhand des Beispiels von Kinderschändern und Vergewaltigern und Mördern, die dürfen dass ja auch nicht – es gibt also gewisse durch den Mensch bestimmte Grenzen bei dem ich mach was ich will) und lasse das Diskutieren dann sein. Ich schwärme vor Fleischessern von besonders leckeren veganen Gerichten und vermisse nichts. Ich gestehe aber auch ein, dass es Geschmack gibt, den man vegan nicht ersetzen kann. Das es dafür aber so leckere vegane Gerichte gibt, dass ich nie mehr zurück will zum Konsum tierischer Produkte und letzteres erlebt jeder der mich kennt 🙂 Wenn die Diskussion in die Richtung geht, dass es ja weit mehr Probleme gibt, als die Ernährung, dann stimme ich zu und erkläre, dass vegan, der erste oder auch nur ein Schritt von vielen ist, aber einer, der nicht ausgelassen werden kann, wenn man unseren Planten retten und zu einem besseren Ort machen will. Man muss in der Diskussion nicht Recht bekommen. Das Gegenüber muss nicht überzeugt sein. Die Wahrheit wurde gehört und nistet sich ein, denk ich mir, irgendwann ist sie reif und drängt nach aussen, will gelebt werden und derjenige lebt nach ihr. Das hilft mir gelassen zu bleiben und mit gelassen meine ich leidenschaftliches Diskutieren, statt brutaler Handgreiflichkeiten 😉 (Ich prügele mich nicht ;-)). Die Argumente in diesen Diskussionen sind oft so absolut unsachlich, ablenkend oder dumm, dass ich manchmal fürchte vor Wut wahnsinnig zu werden. Ich stelle jedoch fest, dass je länger ich vegan bin, desto weniger kann ich Nicht- Veganern dabei zusehen, wie sie „Tierleid- Produkte“ konsumieren – es tut mir weh und ich habe den Wunsch derartige Situationen zu meiden. Also essen gehen mit Fleischessern und Vegetariern. Das ist natürlich falsch, man darf sich ja nicht absondern, sondern muss wie ein Stachel stets ein wenig schmerzen und jucken, also immer wieder verdrängen, was sie da gerade zu sich nehmen und auf Gelegenheiten zum Aufmerksam machen warten… Ich bin ein leicht übergewichtig, so wie immer schon und hab vor, die überschüssigen kgs jetzt sichtbar los zu werden. Denn bei dem ganzen Schlankheitswahn und Egoismus heutztage, ist schlank und gesund aussehen ein überzeugenderes Argument, als: „Hey, du musst deinen Speiseplan nur ein wenig ändern und verhinderst damit Leid und Umweltbelastungen.“
    Attila Hildmann hat damit eine Freundin von mir erreicht, die gegen meine Argumente taub war, obwohl sie mir bei allem zugestimmt hat… Mal abgesehen von der Gesundheit… Naja, solange sie nicht aufhört, wenn sie abgenommen hat soll es mir egal sein, warum sie vegan isst/ ist 🙂 Manchmal denke ich, dass es immer schon Tierschützer gab und eine unbewegliche, egoistische Mehrheit, dass es immer so war und immer so sein wird und sich niemals was ändern wird an Ausbeutung usw. und das das „Böse“ immer mehr sein wird als das „Gute“… Aber aufgeben? Die Hoffnung stirbt zuletzt, ausserdem ist aufgeben und gleichgültig sein auch böse – denn es spielt dem “ Bösen“ (= Zerstörerischen) zu. So wie die Mitläufer bei einem Mobbing- Fall ebenso schuldig am Mobbing sind wie der „Haupttäter“, vielleicht sogar schuldiger…-.-

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Jasmin Altenbach Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert